Am 1. Januar 2002 löste der Euro die D-Mark als Währung in Deutschland ab. Bereits ab dem 17. Dezember 2001 waren in Deutschland erste Starterkits im Wert von 10,23 Euro erhältlich. Europaministerin Lucia Puttrich und Finanzminister Michael Boddenberg erinnerten heute in Wiesbaden an diesen historischen Moment.
Europaministerin Lucia Puttrich: „Die Einführung des Euro war nicht nur eine große logistische und organisatorische Herausforderung, sondern es war auch ein wichtiger und sichtbarer Schritt in Richtung eines gemeinsamen Europa. Gerade in Deutschland gab es erhebliche Befürchtungen, dass die neue Währung weniger stabil und weniger wert sein würde, als die D-Mark. Die letzten 20 Jahre haben aber gezeigt, dass sich der Euro zu einer stabilen, widerstandsfähigen und weltweit anerkannten Währung entwickelt hat. Ja, wir hatten Krisen zu überstehen. Die Finanzkrise hat uns herausgefordert. Doch das gemeinsame Ziel, den Euro zu retten und stabil zu halten, hat uns in Europa auch näher zusammengebracht. Derzeit gibt es viele Vorschläge, den Stabilitäts- und Wachstumspakt und damit die Stabilitätskriterien für den Euro neu zu verhandeln und aufzuweichen. Ich halte von dieser Diskussion überhaupt nichts. Heute ist es die Corona-Pandemie, morgen der Kampf gegen den Klimawandel, die als Vorwand herhalten müssen. Wir sollten in Europa nicht den Verdacht aufkommen lassen, als ob die Stabilität des Euros verhandelbar wäre. Sowohl die EZB als auch die EU selbst haben in der Vergangenheit gezeigt, dass es genug Finanzinstrumente gibt, auch große Krisen zu bewältigen.“
Finanzminister Michael Boddenberg: “Der Euro ist ein greifbarer Ausdruck des zusammenwachsenden Europas. Für junge Menschen ist er die einzige Währung, die sie kennen und die Zeiten, in denen die älteren Bürgerinnen und Bürgern im Kopf noch die Euro-Preise in D-Mark umrechneten, liegen zunehmend hinter uns. Der Euro ist auch ökonomisch eine Erfolgsgeschichte. Es wird oft vergessen, dass gerade Deutschland zu den Hauptprofiteuren der gemeinsamen Währung zählt. Firmen müssen im Euro-Raum keine Wechselkursschwankungen mehr einkalkulieren. Gegenüber den Währungen unserer anderen Handelspartner ist der Euro im Außenwert stabil. Das alles nutzt unserer exportorientierten Wirtschaft. Besonders freut mich aber, dass das Herz des Euro hier bei uns in Hessen, in meiner Heimstadt Frankfurt, schlägt. Hier ist der Sitz der EZB. Der Finanzplatz Frankfurt gehört zusammen mit Paris und Luxemburg zu den Top 3 in der Eurozone. Nicht umsonst ist Frankfurt Europastadt. Diese starke Stellung wollen wir in den nächsten Jahren weiter ausbauen. Der gemeinsame Währungsraum eröffnet hierzu alle Chancen.“