Folgende Maßnahmen seien vereinbart:
- Die Ärzteschaft steigert ihre Impfleistung ausweislich deutlich steigender Impfstoffbestellungen weiter erheblich.
- Der öffentliche Gesundheitsdienst der Kreise und Städte baut sein Netz lokaler Impfstellen weiter aus.
- Die Zentralen des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes an Krankenhäusern werden als lokale Impfstellen bereitgestellt.
Angebot zur Impfung und Auffrischimpfung wahrnehmen
„Es ist wichtig, dass sich möglichst viele der bisher Ungeimpften impfen lassen“, stellt der Minister fest. „Auffrischimpfungen sind besonders für die Personen wichtig, deren Zweitimpfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Hier sind zunächst ältere Personen, Menschen mit Vorerkrankungen und medizinisches und pflegerisches Personal gefragt, weil sie ein erhöhtes Risiko tragen. Deshalb hat Hessen als eines der ersten Länder bereits am 1. September mit den Auffrischimpfungen begonnen“, so Klose. „Seit der Empfehlung der Ständigen Impfkommission zur Auffrischimpfung wurde die Impfleistung in Hessen bereits von wöchentlich ca. 60.000 auf fast 130.000 mehr als verdoppelt. Diese Zahl wird sich kurzfristig weiter deutlich steigern. Dazu tragen auch die wichtigen lokalen Impfstellen und mobilen Impfteams des öffentlichen Gesundheitsdiensts bei, die Bund und Land weiter mitfinanzieren. Allen am Impfgeschehen Beteiligten danke ich sehr für ihren großen Einsatz zum Nutzen der Allgemeinheit“, so Klose. Die vom Bund zugesagte Verkürzung der bisher zweiwöchentlichen Bestellfristen durch Ärztinnen und Ärzte werde die Impfung ebenfalls erleichtern. „Darüber hinaus haben wir uns darauf verständigt, die Zentralen der Ärztlichen Bereitschaftsdienste an Krankenhäusern für Hilfsorganisationen zur Schaffung eines zusätzlichen Impfangebots zu öffnen.“
Appelle an Ärzte und Ärztinnen
Die Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen und des hessischen Hausärzteverbands, Frank Dastych, Dr. Eckhard Starke und Armin Beck, wandten sich direkt an die Ärzteschaft: „Wir sind den Kolleginnen und Kollegen in den Praxen von Herzen dankbar für das, was sie trotz schwierigster Bedingungen im Moment leisten. Viele Praxen sind beim Impfen dabei und wir werden die anderen weiter motivieren, die aktuelle Herausforderung auf möglichst viele Schultern zu verteilen.“ Sie warben aber auch um das Verständnis der Patientinnen und Patienten, um den Praxen den aktuell immensen Druck nehmen zu können: „Nicht alles ist sofort für jeden leistbar. Wenn das jeder versteht, kommen wir auch gut durch die nächsten Wochen.“
Auch der Präsident der hessischen Landesärztekammer, Dr. med. Edgar Pinkowski, richtete einen Appell an die Ärzt*innen im Land: "Um die Corona-Pandemie weiter wirksam einzudämmen, müssen wir alles tun, um die Zahl der Erst- und Zweitimpfungen noch zu erhöhen sowie alle über 70-Jährigen und Gefährdeten zeitnah mit Auffrischungsimpfungen zu versorgen. Mein großer Dank gilt den impfenden Ärztinnen, Ärzten und ihren Mitarbeitenden, die mit ihrem außerordentlichen Einsatz Menschen vor Krankheit und Tod bewahren".
Impfangebote ausweiten
„Nach der Schließung der Impfzentren zum 30. September haben die 21 hessischen Landkreise über ihre Gesundheitsämter ein dezentrales Impfangebot aufgebaut. Mit mobilen Teams, stationären Impfstellen und verschiedenen Sonderaktionen werden der Bevölkerung auch in den ländlichen Räumen weitere Möglichkeiten angeboten, sich impfen zu lassen. Bei der aktuell steigenden Nachfrage werden wir dieses Angebot weiter ausweiten“, kündigte der Vorsitzende des Hessischen Landkreistags und Landrat des Kreises Fulda, Bernd Woide, an. Auch in den Städten wurden wieder stationäre Impfangebote geschaffen: „Einige davon sind auch schon geöffnet und helfen gemeinsam mit den vielen Arztpraxen, den Bedarf an anstehenden Impfungen zu decken“, so der Präsident des Hessischen Städtetags, Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld: „Uns ist daran gelegen, dass der erneute Aufbau von Impfstätten einer Gesamtkonzeption folgt, die Terminvergaben reibungslos laufen, die Zusammenarbeit mit allen Ärzten bestens abgestimmt verläuft und die Finanzierung geregelt ist“, so Dr. Wingenfeld weiter.
Die Impfteams des öffentlichen Gesundheitsdiensts würden nun zusätzlich aktiv, um die Kapazitäten zu erweitern, sagte der Vorsitzende des Hessischen Städte- und Gemeindebunds, Matthias Baaß. „Und wer sich – bislang ungeimpft – endlich zur Impfung entschließt, sollte auch schnell geimpft werden können. Dafür arbeiten Gemeinden, Kreise und Ärzteschaft vielerorts schon gut zusammen. Das muss ausgebaut werden“, so der Viernheimer Bürgermeister weiter.
Versorgungsstruktur durch Apotheken und Arztpraxen vor Ort
Dafür, dass in den Praxen auch der für die Impfungen notwendige Impfstoff zur Verfügung steht, sorgt weiter die Versorgungsstruktur von Apotheken und Arztpraxen vor Ort: „Diese hat sich auch bei der zuverlässigen und sicheren Beschaffung, Belieferung und der anschließenden Verwendung der hochsensiblen Impfstoffe nebst des Impfzubehörs bestens bewährt. Auch für die nun in großer Zahl benötigten Impfstoffe für die Booster-Impfungen läuft das reibungslos", erklärte Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. „Und diesen Auftrag werden wir auch weiterhin engagiert erfüllen“, ergänzt Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes e.V.: „Auch bieten zahlreiche Apotheken wieder kostenfreie Bürgertests an und können ihre Testkapazitäten bei Bedarf kurzfristig hochfahren. Impfstoff und Tests sind in ausreichender Menge verfügbar. Zudem werden die Apothekenteams in ihren zahlreichen Gesprächen mit Patient*innen täglich weiterhin für eine Corona-Impfung werben“, so Seyfarth.