2,1 Millionen Euro für zukunftsfähige Landwirtschaft
Die Klimakrise stellt die Landwirtinnen und Landwirte vor große Herausforderungen. Um die Betriebe zukunftsfähig aufzustellen, ist es entscheidend, gemeinsam neue innovative Methoden zu entwickeln, die besser an die klimatischen Veränderungen angepasst und wissenschaftlich fundiert sind. Aus diesem Grund fördert Hessen ein neues Innovationszentrum für Agrarsystemtransformation. Die ersten drei Projekte starten in diesem Jahr und werden mit je 700.000 Euro unterstützt. Die Projektlaufzeit ist von 2024-2026 angesetzt.
„Das neue Institut ist eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis. Es verbindet politisch unabhängige außeruniversitäre Forschung, die sogenannten Leibniz-Institute, mit den Universitäten Gießen und Kassel und der Hochschule Geisenheim University. Ergänzt wird es um die Forschung in Reallaboren, hier wurden verschiedene Agrarsysteme und Landschaften repräsentativ ausgewählt“, sagte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz am Dienstag in Wiesbaden. „Landwirtschaft soll nicht nur gesunde Lebensmittel produzieren, sondern auch einen Beitrag zur Energiewende leisten und eine erhöhte Resilienz gegenüber dem Klimawandel und extremen Wetterverhältnissen bieten.“
Praxisnahe Forschung
Die Gründung des Innovationszentrums für Agrarsystemtransformation wird eine Vorreiterstellung in Deutschland einnehmen und eine klimafreundliche Landwirtschaft vorantreiben. Die ersten drei Projekte des IAT werden noch in diesem Jahr starten. Die Projekte „Zirkulare Rinderhaltungssysteme“ der Universität Gießen und „Klimagemüse“ der Universität Kassel wurden bereits genehmigt.
Im Projekt „Klimagemüse“ werden wassersparende Anbauverfahren entwickelt, um den Gemüsebau zukunftsfähig zu machen und das Angebot des regionalen Bio-Gemüses zu erhöhen. Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes liegt in der Entwicklung neuer Verarbeitungsmöglichkeiten, um den regionalen Absatzmarkt und die Vermarktungsstrukturen zu stärken.
Das Projekt „Zirkulare Rinderhaltungssysteme“ erforscht neue Wege zur Stärkung der regionalen Wertschöpfungskette von Milch- und Fleischprodukten. Zusätzlich soll eine Nachhaltigkeitsbilanzierung bei mindestens 50 Betrieben durchgeführt werden, um die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen der Rinderhaltung zu analysieren.
Die Bewilligung des dritten IAT-Projektes „Vitiforst“ an der Hochschule Geisenheim University soll noch in diesem Frühjahr erfolgen. Der Fokus des Projektes liegt auf der Erforschung der Möglichkeiten und Grenzen des ökologischen und integrierten Anbaus von Reben in Mischkulturen mit Gehölzen. Dabei werden die Effekte eines Vitiforstsystems und die Anpassungsstrategien des Weinbaus an die Auswirkungen des Klimawandels bewertet. Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität in Rebanlagen werden ebenfalls evaluiert.
Hintergrund
Seit 2020 werden im Rahmen des „Ökoaktionsplan 2020-2025 Hessen“ (ÖAP)Öffnet sich in einem neuen Fenster verschiedene Projekte initiiert, um die Weiterentwicklung und Verbreitung des Ökolandbaus sowie besonderer nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktionsweisen voranzutreiben.