Ziel der Studie war es, die Einstellungen der hessischen Bürgerinnen und Bürger zu Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt zu erfassen und damit eine evidenzbasierte Grundlage für die künftige Ausrichtung der Demokratieförderpolitik der Landesregierung zu schaffen. Im April 2025 wurden dafür 1.500 wahlberechtigte Personen in Hessen befragt.
Staatskanzleichef Benedikt Kuhn stellte die zentralen Ergebnisse der Studie am Freitag in Wiesbaden vor – gemeinsam mit dimap-Geschäftsführer Simon Schlinkert. Kuhn wies auf das überwiegend positive Stimmungsbild in der hessischen Bevölkerung hin und sagte: „Die Demokratie in Hessen funktioniert, das zeigt uns die Studie ganz deutlich. Die Menschen fühlen sich wohl in unserem Land, gut regiert und unterstützen die zentralen Maßnahmen unserer christlich-sozialen Koalition. Das ist erfreulich, aber auch Ansporn für uns, in diesem Sinne engagiert weiter zu machen.“
Dimap-Geschäftsführer Simon Schlinkert sagte: „Mit dem Demokratiebericht für die Hessische Staatskanzlei hat dimap eine umfassende Studie zu Demokratiewahrnehmungen und politischen Grundüberzeugungen, Institutionenvertrauen, gesellschaftlicher Teilhabe und Zusammenhalt in Hessen vorgelegt. Die Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen, dass Hessen und die Politik der hessischen Landesregierung im Urteil der Hessinnen und Hessen insgesamt gut dastehen.“
Mehr Transparenz und bürgernahe Reformen
Knapp 60 Prozent der Befragten sind laut Studie der Meinung, dass die Demokratie in Hessen sehr gut oder eher gut funktioniert. „Unser Ministerpräsident Boris Rhein hat diesen Aufbau von neuem Vertrauen in die Demokratie zu einem Schwerpunkt dieser Wahlperiode erklärt. Die Studie zeigt: Wir sind mit diesem Auftrag gut gestartet und haben gezeigt, dass unsere Demokratie liefert für die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land. Die Studie soll künftig auch die politische Richtschnur bilden für unsere Demokratieförderung“, erläuterte Staatskanzleichef Kuhn und fügte hinzu: „Wichtig sind in diesem Sinne der Wunsch nach mehr Transparenz in politischen Entscheidungsprozessen und bürgernahe Reformen. Wenn zum Beispiel 77 Prozent der Befragten ein einfacheres und verständlicheres Wahlrecht erwarten und 75 Prozent direkt gewählte Abgeordnete sicher im Parlament sehen wollen, ist das ein Auftrag für unsere Politik.“
Ein weiteres, sehr positives Ergebnis zeige sich beim Thema Heimatverbundenheit: Mehr als 88 Prozent der Hessinnen und Hessen fühlten sich laut Studie mit ihrem Bundesland verbunden, mehr als die Hälfte davon sogar „sehr verbunden“. Lediglich weniger als ein Zehntel gab an, kaum oder keine Verbundenheit zu empfinden. Dabei seien die Unterschiede zwischen den Generationen sowie zwischen Stadt- und Landbevölkerung gering.
„Hessen schafft Zugehörigkeit und Zusammenhalt. Dieses starke Wir-Gefühl und das Vertrauen in die hessische Demokratie zeigen, dass eine bürgernahe, pragmatische Politik Zustimmung findet. Mit Nähe und Identifikation schaffen wir Vertrauen in unsere Landespolitik, weil wir greifbar sind und verständlich kommunizieren. So wirken wir Politikverdrossenheit und einer drohenden Entfremdung zwischen Staat und Bevölkerung entgegen“, sagte der Staatskanzleichef und fügte an: „Die Studie belegt klar: Unsere Renaissance der Realpolitik in Hessen kommt an. Gute Politik ist die beste Demokratieförderung.“ Kuhn verwies dabei auf 90 Prozent Zustimmung für die Einführung einer zusätzlichen Deutschstunde in Grundschulen zur Sprachförderung sowie 70 Prozent für die sicherheitspolitischen Initiativen wie den Sieben-Punkte-Plan fürs Frankfurter Bahnhofsviertel und das Genderverzicht in Verwaltung und Bildung.
Herausforderungen bei Sicherheit und Bürokratieabbau
Trotz des positiven Gesamtbildes werden laut Kuhn auch Herausforderungen sichtbar: 86 Prozent der Hessinnen und Hessen seien besorgt, dass sich die öffentliche Ordnung zersetze und 77 Prozent stimmten der Aussage zu, dass der Staat in Bürokratie ersticke. Der Staatskanzleichef sagte: „Das Sicherheitsbedenken und der Bürokratiefrust der Bevölkerung stellen die größten Handlungsaufträge an unsere Politik dar: Mehr Sicherheit und weniger Bürokratie müssen unsere Kernanliegen bleiben, um das Vertrauen der Menschen in Staat und Politik zu stärken.“